Les Petits Animaux Qui Parlent Français › Alexander Rutz

Die »rote 18«

14. März 2016

Die Töpfergasse 18 in Weimar, genannt die »rote 18«, im November 1937, wohl kurz vor ihrem Abriss. Die ehemals östlich angrenzenden Häuser sind bereits abgebrochen. Am Haus vorbei führt die Feldbahn der Baustelle zum »Gauforum Weimar«.

Der Fotograf Wilhelm Eichhorn hat das Haus auf dem Glasnegativ scherzhafterweise per Hand mit der Aufschrift »Haltestelle Töpfergasse« versehen.

Yvonne Andrä hat mir netterweise eine Anekdote ihrer 91–jährigen Großmutter Erna Andrä weitergereicht:

Wo jetzt das Atrium steht, waren früher die Große und die Kleine Töpfergasse, die zum Ilmbad geführt haben. Dort haben die Prostituierten gelebt. Als das abgerissen wurde, zogen sie in die Rosmaringasse, zwischen Teichplatz und Karlstraße. Die wurde im Krieg zerstört, wird aber jetzt wieder bebaut. Wo heute die Prostituierten leben, weiß sie nicht.

Quelle: Stadtmuseum Weimar, Sammlung Eichhorn (K II 010 D), mit freundlicher Genehmigung.